Ziele des Firmkurses

 Unser Firmkurs soll für uns Katechet:innen und dich so gewinnbringend wie möglich sein. 

Wir verfolgen das Ziel, dich so gut wie möglich auf den Empfang der Firmung vorzubereiten.

Darum haben wir Teilziele formuliert, wieso, wie und
was wir erarbeiten und in dir auslösen möchten.

 

Mit deinem Feedback können wir (im Anschluss an den Firmkurs) unsere Ziele überprüfen und 
somit den nächsten Firmkurs verbessert planen. 
Die Ziele sind nicht dafür da, dich und deine neu
gewonnenen Erkenntnisse zu überprüfen, sondern, dass wir unseren Firmkurs für jede:n
neue:n Firmbewerber:in möglichst passend gestalten können. 

Wir haben uns entschieden, unsere Ziele anhand des "golden circle" (siehe unten) aufzustellen.

 


Wie unsere Ziele zu lesen sind (eine Lesehilfe):
Wieso verfolgen wir dieses Ziel?
Wie wollen wir dieses Ziel erreichen?
Was ist unser konkretes Ziel?


1. theologische Grundlegung

  • Wir glauben daran, dass Gott ein personeller Gott ist und als solcher zu jedem Menschen eine Beziehung haben will.  
  • Gott hat sich im Laufe der Zeit unterschiedlichen Menschen offenbart hat und tut dies auch heute noch.  
  • Gott ist transzendent, dennoch für uns Menschen (im Nächsten) erfahrbar und erlebbar. (Wieso)  
    • Aus diesen Gründen wollen wir einen individualisierten und persönlichen Prozess bei allen TN anstoßen und fördern. 
    • Dabei soll das Erfahren und Erleben des eigenen Glaubens sowie ein partizipatives Mitwirken der TN (unter Einbringung ihrer Fragen, Erfahrungen, Fähigkeiten und Interessen) im Mittelpunkt unseres Angebots stehen.  
    • Der Empfang der Firmung stellt dabei für die TN einen "Zwischen-stopp" dar. Wir versuchen bei allen Aktivitäten einen Bezug zum Sakrament der Firmung herzustellen und sichtbar zu machen. (Wie) 
      • Auf dem Empfang des Sakraments wollen wir die TN bestmöglich vorbereiten und Impulse geben/setzen, wie ein "Leben im Glauben" gelingen kann.  
      • Dabei begreifen wir uns selbst als "auf dem Weg" und nicht als Wissende gegenüber den "Empfangenden".  
      • Dies tun wir mit Freude und großen Spaß, um am Reich Gottes mit zubauen. (Was)  

2. pädagogische Grundhaltung

  • Wir glauben daran, dass junge Menschen unsere Zukunft sind und sie diese frei und mit größtmöglicher Fehlertoleranz gestalten sollen. Bedingt durch die Postmoderne Gesellschaft müssen die jungen Menschen lernen sich (täglich) auch kritisch mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. (Wieso)  
    • Daher wollen wir den Jugendlichen (andere/neue) Perspektiven aufzeigen und eine -auch kritische- Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben ermöglichen. - Beispielfragen: Wieso Glaube ich? Was glaube ich? Warum glaube ich? (Wie) 
      • Wir arbeiten deshalb daran, die Jugendlichen zu motivieren eine solche Auseinandersetzung anzunehmen, zu suchen oder begründet abzulehnen. (Was) 

3. allgemeine Haltung

  • Wir glauben daran, dass der Glaube positiv (eine positive Option) und hilfreich im Leben ist, Entfaltung findet er besonders in Gemeinschaft und dem gemeinschaftlichen Tun (Feiern, Austausch, Begegnung). (Wieso) 

    • Aus diesem Grund wollen wir den TN mit dem Firmkurs einen Raum bieten, indem die TN dies erfahren und erleben können (Wie). Dies gelingt uns, indem wir Treffen in Präsenz anbieten (und nicht digital), dadurch kann eine Beziehung untereinander wachsen. (Veranstaltungen in den Lebenswelten der Jugendlichen, wodurch…) 
      • Diese "positive Option für Leben" (und die eigenen Glaubens-Erfahrungen) wollen wir weitergeben und beten für die TN zum Heiligen Geist, dass er an ihnen (weiter) Wirken möge. (Was) 
  • Wir glauben daran, dass nicht alle Jugendliche gleich "ticken" und ebenso unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten haben. Daraus resultiert der Wille, sich in unterschiedlicher Intensität mit Themen des Glaubens auseinandersetzen zu wollen.  
  • Wir stellen, aufgrund von Beobachtung der letzten Jahre und aus Gesprächen mit TN, fest, dass junge Menschen Unterstützung bei der Vorbereitung auf dem Empfang des Sakraments (und Orientierung beim Erwachsenwerden) benötigen.  
  • Die TN haben unterschiedliche Bedürfnisse: nach Partizipation am Konzept (Aufbau und inhaltliche Ausrichtung des Firmkurses), dem eigenen zeitlichen Budget & Engagement sowie Interesse an Themen des Glaubens sind unterschiedlich stark verteilt und ausgeprägt. (Wieso)
    • Aus diesem Grund bieten wir den Jugendlichen die Möglichkeit sich in einem BASIC- und einem PLUS-Kurs auf den Empfang des Sakraments vorzubereiten. (Wie) 
    • BASIC-Kurs:  Der Basis-Kurs bietet den TN, die sich eigenverantwortlich ausgewählten Themen des Glaubens stellen wollen, die Möglichkeit sich in einem Online-Kurs inhaltlich auf den Empfang des Sakraments vorzubereiten. Angereichert wird die Zeit der Vorbereitung durch ein Gruppentreffen, welches hauptsächlich auf dem Austausch mit den TN des Plus-Kurses beruht. Hinzukommt der Besuch eines gestalteten Jugendgottesdienstes sowie die freiwillige Wahl eines Vertiefungsmoduls. (Hier wird "nur das Nötigste" angeboten, um auf dem Empfang des Firmsakraments vorbereitet zu sein. Hauptsächlich besteht darin die Basis, die es als Vorbereitung benötigt.) 
    • PLUS-Kurs:  Der Plus-Kurs bietet den TN die Möglichkeit ihre Fragen, Themen und Interessen eigenverantwortlich in den Verlauf des Firmkurses einzubringen. Bei gemeinsamen Treffen werden Themen des Glaubens und Glaubenswissen besprochen und eigene (neue) Erfahrungen gesammelt.   In Vertiefungsmodulen haben die TN die Möglichkeit sich partizipativ in den Kurs einzubringen und dadurch den persönlichen Prozess voranzubringen. Hinzu kommen weitere Elemente wie ein Jugendgottesdienst und der Abend der Versöhnung (bei dem es schwerpunktmäßig um das Thema Versöhnung gehen wird. (Das Plus besteht darin, dass die Jugendlichen bereit sind, sich, ihre Zeit, ihre Fragen und Fähigkeiten in den gemeinsamen Prozess einzubringen. Ebenso fließt in dieses Angebot im Besonderen die ehren- und hauptamtliche Energie, Ressourcen und Aufmerksamkeit.)  
    • Möglichkeit zum Wechseln zwischen BASIC und PLUS| zukünftige Möglichkeit auch nach der Firmung Vertiefungsmodule zu besuchen | Möglichkeit als Katechet (nach der Firmung) mitzuarbeiten, den Kurs weiterzuentwickeln und mitzuentscheiden | …  
      • Deshalb wollen wir die Jugendlichen bei diesem Prozess bestmöglich begleiten und unterstützen, damit sie in der Lage sind, sich für oder gegen den Glauben zu entscheiden. 
      • Wir arbeiten daran unsere eigenen Interessen, Fähigkeiten und Kenntnisse in den Kurs (die Begehungen) einzubringen, damit eine lebendige, lernende und durch Freude gekennzeichnete Gemeinschaft entstehen kann.  
      • Dabei sind wir stets offen für jedwede Entscheidung (pos./neg./…) und kritische Anmerkungen der Jugendlichen. (Was)

Modell „Der Goldene Kreis“ nach Simon Sinek
Modell „Der Goldene Kreis“ nach Simon Sinek

The golden circle

Die Frage, auf die der goldene Kreis eine Antwort geben möchte ist: Warum sind Einige erfolgreicher als Andere? Dabei bezieht sich Sinek sowohl auf Organisationen wie zum Beispiel Apple, die, obwohl auch die Konkurrenz ähnliche Produkte vorweist trotzdem immer wieder den Markt dominiert. Als auch auf Personen, die es schaffen eine ganze Bewegung anzuführen (wie Martin Luther King) oder eine Innovation ohne Geld schneller als ein Konkurrent mit Geld umsetzen (Wright Brothers). Wie schafft es eine Organisation oder Person aus der Masse herauszustechen und die Führung auf ihrem Gebiet zu übernehmen? Sinek sieht den Grund dafür in einer Besonderheit wie solche Organisationen und Personen denken, handeln und kommunizieren. Um das zu verdeutlichen hat er das Modell des goldenen Kreises entwickelt.

 

Der goldene Kreis unterteilt sich in drei Schichten. Die größte Schicht ist die Frage nach dem WAS, danach folgt die kleine Schicht des WIE und als Mittelpunkt des Kreises die Schicht WIESO. Alle Menschen und Organisationen können problemlos darstellen was sie eigentlich machen. Was sie herstellen oder an was sie arbeiten. Einige können – meist durch gründliche Auseinandersetzung mit den eigenen Werten, Prozessen und Routinen – erklären WIE sie das Machen und sich so von ihren Konkurrenten unterscheiden. Aber die allerwenigsten können beschreiben WIESO sie das eigentlich machen. Wieso handelt eine Organisation oder eine Person so wie sie handelt? Was ist der überzeitliche Masterplan? Die tieferliegende Motivation? Der Glaube an was? Wieso handelt die Person oder Organisation statt nicht zu handeln und wieso sollte das überhaupt jemanden interessieren?

Quelle: Tobias Sauer auf ruach.jetzt